Der Best Brand Award dient der Prämierung der wertvollsten und beliebtesten Marken. Die best brands werden von der serviceplan Gruppe, der Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk), ProSiebenSat.1 Media, sowie der Zeitschrift Wirtschaftswoche, dem Markenverband und der iq media marketing verliehen. Dazu misst man zunächst den tatsächlichen Markterfolg der 236 bekanntesten Marken aus 33 Branchen bei sogenannten schnelldrehenden und langlebigen Konsumgütern. Um die Beliebtheit der Brands bei den Verbrauchen zu messen, werden zusätzlich 3.000 Verbraucher telefonisch befragt.
Die letzen Jahre dominierte der Suchmaschinenkonzern Google die Topliste der besten Unternehmensmarke. Doch während das Internet-Unternehmen die letzten beiden Jahre noch unangefochten auf Platz 1 lag, erscheint Google nun nicht einmal mehr in den Top10. Marktforscher machen die kippende öffentliche Meinung und zunehmende Datenschutzbedenken der Verbraucher für den Vertrauensverlust verantwortlich.
Seit mindestens 6 Monaten dominiert negative Presse die Berichterstattung über den Suchgiganten. Insbesondere die mit Google StreetView verbundenene Aufregung, aber auch kartellrechtliche Bedenken (ITA Software, fairsearch.org) und Datenschutzprobleme drücken auf das Image des Such-Saubermanns.
Google-Bashing wird zum Trend
Auch unter uns Professionellen, die sich täglich mit Google auseinandersetzen, steigt das Misstrauen. Vor einem halben Jahr habe ich die Stimmungswende einmal als “Google-Bashing ist gerade en vogue” reflektiert. Das gierige Greifen nach sämtlichen Traffic- und Lead-Quellen und damit die Bedrohung einer ganzen Anzahl etablierter Geschäftsmodelle im Internet stößt vielen Online-Marketern sauer auf. Die gebetsmühlenartige Betonung diesen Märkten nur die von Google gewohnte einzigartige User Experience zukommen lassen zu wollen kann die Sorgen der meisten Internetakteure keinesfalls zerstreuen.
Gefährlicher sollte für Google aber die zunehmende Antipathie der breiten Öffentlichkeit bzw doch zumindest das Ende des kritiklosen Bestaunens der größten Suchmaschine der Welt sein. Das rund 10 Jahre junge ehemalige Start-Up zweier sympathischer Stanford-Studenten ist jetzt ein Internet-Goliath und eine Daten- und Geldkrake mit langen Tentakeln. Schon jetzt häufen sich die Vergleich zu den Kartellsündern Microsoft und AT&T. Die Berichterstattung über die Gründer Larry Page und Sergej Brin handelt nicht mehr von Garagen mit Computern und College-Fotos, sondern von millionenschweren Luxus-Yachten und Management-Schwächen.
In genau dieser Phase der Unternehmensentwicklung entsteht für neue und alte Konkurrenten ein Window of Opportunity, welches Google scheinbar das erste Mal in seiner Unternehmensgeschichte angreifbar machen könnte. Während spöttisch als “Google-Killer” bezeichnete Möchtegern-Konkurrenten nie auch nur den Hauch einer Chance hatten, Google in Fragen Technologie oder User Experience das Wasser zu reichen, könnte die Aufkärung und zunehmende Bewusstseinsschärfung der Internetnutzer den Weg für eine neue Nicht-Google-Suchmaschine ebnen. Andernfalls, so Google seine Marktanteile behält oder ausbaut und weiterhin in neue Bereiche expandiert – droht schon bald die Zerschlagung des Konzern.
Ihr Image verbessern und ausbauen konnten übrigens die Marken Apple und LEGO, sowie die Autobauer von Volkswagen und Audi. Auch der Hotelgruppe Kempinski, dem Haushaltselektronikhersteller Miele, der Direktbank ING-Diba oder der Sekt-Marke Rotkäppchen wurden starke Marken attestiert.
Hier die kompletten Tabellen mit den Marken-Rankings des Best Brand Award 2011:
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Quelle: Serviceplan
Ich vermisse die Buzzwords Facebook und Bing… Bitte bringe sie noch irgendwie unter… 😉 Und ich würde gerne das komplette 2011er Ranking sehen, da es weder auf der bestbrands.de noch in den Medien komplett gezeigt wird.
@Randolf: natürlich würde man sich jetzt gern dazu hinreissen lassen zu sagen, dass Facebook eben diese große Alternative ist. Ich denke aber das wäre zu kurz gedacht, denn Facebook wird ja schon bald ein ganz ähnliches Schicksal ereilen… Bing wird meiner Meinung nach in jedem Fall davon profitieren, kann vermutlich aber aufgrund seiner Microsoft-Nähe ausgerechnet die Leute, die Google kritisieren dann letztlich auch nicht überzeugen.
Das komplette Ranking liefere ich gleich nach…
Dieses Schicksal wird aber – mehr oder weniger zwangsläufig – JEDEM ernsthaften Wettbewerber wie auch dem Marktführer zustoßen, oder? Nur, dass durch die deutlich agressivere Datensammlung Facebooks dieser Punkt nicht erst 12 Jahre nach Firmengründung, sondern deutlich früher erreicht sein dürfte… Und ob wir in den nächsten 5 Jahren eine marktführende Marke erleben, die nicht von einem der Big 4 (MS, Apple, Google, Facebook) stammt, wage ich nicht vorherzusagen…
Das bei den Top Ten Unternehmen keine HARIBO dabei ist verwundert doch sehr (gibts im jeden LEH Geschäft, an jeder Tanke und ist ein riesen Brand. Genau so die Produkte von rb.com (seien es Testimonial Parfums oder eben einfache Putzmittel.) Scheint mir, dass gar nicht so auf FMCG wertgelegt worden ist.
LG, Sebastian